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Max Weber digital

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Geschichte des Projekts

Ein komplexes und erfolgreiches Arrangement

Im Dezember 1975 einigten sich drei Partner auf einen Vertrag, durch den die historisch-kritische Edition der Schriften, Reden, Briefe und Vorlesungen Max Webers begründet und für Jahrzehnte auf eine sichere Grundlage gestellt wurde: der Herausgeberkreis, die Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Verlag J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) in Tübingen.

Vorbereitungen beginnen 1973

Der Herausgeberkreis verantwortete die Struktur und Gliederung der Max Weber-Gesamtausgabe, die Editionsregeln, die Bestellung der Bandherausgeber und Bandherausgeberinnen sowie die Ausführung der Edition. Die Akademie gewährte durch ihre Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte das organisatorische Dach, die Räume und Mittel für eine koordinierende Geschäftsstelle und die Position eines Generalredaktors bzw. einer Generalredaktorin. Die Akademie war seit 1996 auch Antragstellerin für die Finanzierung durch das Akademienprogramm. Der Verlag sorgte für die Druckrechte und die Drucklegung der Bände. Die Editionsarbeiten erfolgten dezentral an den Dienstorten der jeweiligen Bandherausgeber und Bandherausgeberinnen.

Dieses komplexe Arrangement war seit 1973 auf Initiative von Horst Baier im Bündnis mit Wolfgang J. Mommsen und Johannes Winckelmann vorbereitet worden. Hinzu kamen M. Rainer Lepsius und Wolfgang Schluchter. Große Unterstützung erfuhr das Projekt durch Hans Maier, den damaligen bayerischen Kultusminister, Hans Raupach, den Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, und Karl Bosl, den Vorsitzenden der Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit bis in die Zielgerade

Die 1975 geschaffene Konstruktion hat sich bis zum Abschluss der Max Weber-Gesamtausgabe bewährt. Die Willensbildung erfolgte bei hoher personeller Kontinuität in vertrauensvoller Kooperation. M. Rainer Lepsius, der Geschäftsführende Herausgeber, wurde 1975 in die Kommission für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Akademie kooptiert. Deren Vorsitzender Knut Borchardt bemühte sich später vor allem um die Aufnahme der Edition in das Akademienprogramm und wurde selbst Bandherausgeber. Karl-Ludwig Ay und nach ihm Edith Hanke leiteten die Generalredaktion. Der Verleger Georg Siebeck engagierte sich von Anfang an für die Max Weber-Gesamtausgabe.

Literaturhinweise: E. Hanke/G. Hübinger/W. Schwentker, „Die Entstehung der Max Weber-Gesamtausgabe und der Beitrag von Wolfgang J. Mommsen“, in: Geschichtswissenschaft im Geist der Demokratie. Wolfgang J. Mommsen und seine Generation, hg. v. C. Cornelißen. – Berlin: Akademie Verlag  2010, S. 207–238.

E. Hanke, „Max Weber-Gesamtausgabe ist abgeschlossen“, in: Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2020, S. 16–19. 

Die Edition setzte sich zum Ziel, die umfangreichen Textbestände in thematischen Zusammenhängen (Pertinenzen) und innerhalb dieser in chronologischer Ordnung zu edieren. Dazu mussten thematisch strukturierte Bände zusammengestellt werden. Schließlich konnten 24 Personen als Bandherausgeber und Bandherausgeberinnen  gewonnen werden, 22 Bände übernahmen die Mitglieder des Herausgeberkreises selbst. Ihnen zur Seite standen gut qualifizierte wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.